Chronik des Gesangverein „Volkschor Nordheim 1861/1924 e.V.“

Am 04. Juni 1924 gründeten 19 Nordheimer Männer einen Gesangverein mit dem Ziel, der Pflege und Verbreitung des Volksliedes sowie der Vermittlung von Freude am Gesang.
Jedoch sollten auch die menschlichen Kontakte, das Vergnügen mit Gleichgesinnten und das Engagement für die Allgemeinheit einen festen Bestand im Vereinsleben haben.
Der in den Anfangsjahren „Arbeitergesangverein“ benannte Verein musste im Dritten Reich wegen Verbot aufgelöst werden. Zahlreiches Notenmaterial, sowie die Gründungsunterlagen und die Chronologie gingen verloren. Im Jahr 1947 konnte der Verein wieder gegründet werden. Die noch lebenden Gründungsmitglieder stellten sich erneut in den Dienst der Musik. Jakob Krämer, der bereits von 1929 bis
1933 Vorsitzender gewesen war, übernahm die Vereinsführung und fand in Josef Thiemermann einen rührigen Unterstützer.

Der Verein trat mit Wirkung zum 1.Juli 1957 dem Deutschen Sängerbund bei.

1964 wurde das 40 jährige Bestehen gefeiert und zahlreiche Jubilare konnten geehrt werden.

1966 wurde August Ferbert, im Rahmen eines Herbstkonzertes, für seine 40 jährige Dirigententätigkeit im Verein mit einer Auszeichnung geehrt.

Im Jahre 1967 konnte man durch eine große Werbeveranstaltung etliche neue Sänger gewinnen.
Jährliche Familienabende für aktive und passive Mitglieder, sowie Fahrten zu Weinproben oder Ausflügen belebten den Verein.

Wie schon 1949 war Anfang der 70er Jahre der Singstundenbesuch stark rückläufig und in der Generalversammlung 1971 entschied man sich gegen die Auslösung des Vereins, der sich dann auch bald wieder erholte.

1974 wurde an drei Tagen das 50 jährige Bestehen des Vereins gefeiert und im Rahmen der Veranstaltung zahlreiche Sänger geehrt.

Erstmals wurde 1975 ein Grillfest für Mitglieder auf der Maulbeeraue veranstaltet. Daraus entstand dann die Idee zum Grillfest am Steiner Wald für alle. Diese Idee zeigte sich als Riesenerfolg. Die Geselligkeit wurde auch bei vereinsinternen Fastnachtsveranstaltungen gepflegt.

Im Januar 1977 fand die erste Kindersingstunde des ins Leben gerufenen Kinderchors statt. Die Leitung übernahm der Dirigent Kurt Holdefehr und später Wolfgang Kunert.

1980 betrat Joe Weber als neuer Chorleiter die Vereinsbühne und brachte dem Verein einen neuen Aufschwung, so dass innerhalb zweier Jahre die Sängerzahl auf 45 anstieg.

Der Verein erhielt 1981 von der Landesregierung eine Ehrung für besondere Aktivitäten im kulturellen Bereich.

Im Frühjahr 1982 erfolgte die Gründung eines Frauenchores mit zunächst 20 Sängerinnen unter der Leitung des Dirigenten Joe Weber. Die Zahl der Sängerinnen erhöhte sich bald auf 33.

Den Kinderchor unterrichtete nun Frau Althoff .
Die aus ehemaligen Kinderchor-Mitgliedern entstandene Tanzgruppe unter Leitung von Frau Keil wurde Anfang der 80er Jahre von Renate Weissbrodt übernommen.
In dieser Zeit verlieh die Gemeinde dem Verein den Kulturpreis.

Vom 01. bis 04. Juni 1984 konnte der Verein mit einem großen Festprogramm, an dem 1300 Aktive teilnahmen, sein 60 jähriges Bestehen feiern. Als Gründungsmitglied und noch aktiver Sänger konnte Jakob Krämer an diesem Jubiläum mit dabei sein. Alois Dörrich wurde vom Deutschen Sängerbund für 60 Jahre aktives Singen geehrt.

In der Generalversammlung vom 08.02.1985 konnte über den Fund einer Fahne eines Nordheimer Gesang-vereins von 1861 berichtet werden. Durch das Auffinden einer aus dieser Zeit stammenden 1. Preis-Plakette von einem Singen in Schwetzingen konnte das Bestehen ebenfalls belegt werden. In dieser Generalver-sammlung wurde beschlossen, den Verein in Gesangverein Volkschor Nordheim 1861/1924 e.V. umzubenennen.

Vom 03. bis 09. Juli kam erstmals der ungarische Arbeitermännergesangverein Pétfürdö zu einem Besuch nach Nordheim. Der Hessische Rundfunk berichtete darüber. Ein großes gemeinsames Konzert wurde der Bevölkerung geboten.

Im Dezember 1985 veranstaltete der Verein ein Konzert zu Gunsten der Renovierung der Nordheimer Simultankirche.

Im Jahre 1986 weilte der Chor zum ersten Gegenbesuch in Pétfürdö/Ungarn. Das Theaterstück „ So eine Landplage“ wurde einstudiert und mit sehr großem Erfolg zweimal aufgeführt.

Vom 02. bis 07. Juni 1988 konnten wir uns wieder über den Besuch der Ungarn aus Pétfürdö freuen. Der GV Volkschor nahm an einem Sängerwettstreit in Hamm teil.
Am 26.04.1990 stellte der seitherige 1. Vorsitzende Raimund Arnold sein Amt zur Verfügung. Zum Vorsitzenden wurde Eberhard Lippert gewählt. Arnold erhielt für 14 jährige Tätigkeit als Vorsitzender die Ehrenmitgliedschaft.
Im Frühjahr 1990 kam Herr Hironimy als neuer Chorleiter. Im Rahmen eines Ungarnbesuches wurde Raimund Arnold für seine Verdienste an den beiden Völkern und Vereinen geehrt.

Im Jahr 1991 konnte der Verein Wilhelm K. Schmitt als Dirigent gewinnen. Einige alte sowie neue Sänger fanden den Weg zum Verein. Vom 30.08. bis 03.09. besuchten die ungarischen Freunde Nordheim. Durch die Mithilfe bei den Energietagen des RWE Biblis, erhielt der Verein eine Spende. Zum ersten Mal beteiligte sich der Chor in Wattenheim beim Adventskonzert.

Vom 03. bis 08. Juni 1992 galt ein Besuch dem Chor in Pétfürdö. Im November feierte der Frauenchor sein 10 jähriges Jubiläum.

1993 war die Kappensitzung wieder ein voller Erfolg. Auch die Kerweveranstaltung wurde bestens besucht, ebenso das jährliche Kuckucksfest (Folgeveranstaltung des früheren Grillfestes). Die Chöre nahmen an verschiedenen Freundschaftssingen teil.

In der Generalversammlung vom 04.März 1994 trat Eberhard Lippert als 1. Vorsitzender zurück und Wilhelm Milius übernahm nun das Steuer des Vereins. In Einhausen konnte der Chor bei einem Wettstreit den 2. Platz erringen. Die Tradition, die geleistete Arbeit zu honorieren, wurde auch in diesem Jahr mit einem Helferabend fortgesetzt .Mit dem Männergesangverein Pétfürdö 08. bis 13.Juni konnte gemeinsam die 10 jährige Partnerschaft gefeiert werden. Auch in diesem Jahr hatte der Chor wieder bei vielen gesanglichen Aktivitäten teilgenommen.

Im Jahre 1996 wurde im November ein großes Konzert veranstaltet und im Rahmen dessen viele Mitglieder geehrt.

Vom 05. bis 10. Juni 1997 stand der Gegenbesuch bei unseren Chorfreunden in Ungarn an. Auch das Jahr 1997 war wieder ein rühriges Jahr. So standen Freundschaft- und Pokalsingen auf dem Programm. aber auch Radtouren, Ständchen- Singen, Wanderungen und der Helferabend gehörten zu den Aktivitäten. Erstmals nahm der Chor mit einem Stand auf dem Nordheimer Weihnachtsmarkt teil.

Anfang 1998 kam Musikdirektor Rainer Desch als neuer Dirigent in den Verein. Sabine Weingärtner absolvierte erfolgreich einen Vizedirigentenlehrgang. Der Neujahrsempfang der SPD wurde von den Chören mitgestaltet und bei verschiedenen Jubiläen in Nordheim erfreuten die Sängerinnen und Sänger die Gäste.Um die gesangliche Freundschaft zu pflegen, wurde an Freundschaftssingen in Bürstadt, Lorsch und Einhausen teilgenommen.

1999 konnte unter dem Motto „ Unser Verein ist Spitze“ eine gemeinsame Kappensitzung aller Nordheimer Vereine veranstaltet werden, um den durch Brand der Reithalle in Not geratenen Reit und Fahrverein Nordheim-Wattenheim zu unterstützen.

Im Jahr 2000 hatte der Chor wieder an verschiedenen Freundschaft- und Preissingen teilgenommen. Zum ersten Mal veranstalteten alle Gesangvereine der Großgemeinde Biblis ein Konzert unter dem Motto „Bibliser Chornacht“

Zum 5. Mal traf man sich mit dem Männergesangverein Pétfürdö in Ungarn 2001 standen wieder viele gesangliche Aktivitäten auf dem Programm. Beim Volksliederwertungssingen in Biblis erreichte der Frauenchor einen 1. Platz. Am 30.11. veranstalteten wir mit dem GV Richen und der Harmonie Heppenheim ein Herbstkonzert, das sehr großen Anklang fand. Der Gottesdienst am 4. Advent in Wattenheim wurde von den Sängerinnen und Sängern ebenfalls mitgestaltet.

2002 erhielt unser Dirigent, Rainer Desch, beim Weinpreissingen des Sängerquartett Hofheim, den Dirigentenpreis. Der Chor konnte den ersten Platz erringen. Anlässlich des 20 jährigen Bestehens unseres Frauenchores fand am 1.12. ein sehr gut gelungenes Konzert statt. Ausflüge, singen bei befreundeten Chören und unsere gelungenen Feste, sprechen für den Zusammengehörigkeitssinn des Vereins.

Auch das Jahr 2003 stand wieder im Zeichen gesanglicher Darbietungen bei Einladungen zu anderen Chören. Der Höhepunkt war das Erringen des 1. Platzes beim Wertungssingen am 13. Juli. Einen ganz besonderen Eindruck hinterließ bei allen Aktiven die Mitgestaltung eines Konzerts im Dom zu Heppenheim.

2004 zeigte der Chor durch viel Fleiß in Zwingenberg am 13.11. sein Können und konnte für sich den Titel „Leistungschor des Sängerkreises Bergstraße“ erreichen. Auf unsere Einladung beteiligte sich ein Chor aus Holland an unserem Konzert. In diesem Jahr war auch der ungarische Chor aus Pétfürdö wieder zu Gast.

2005 wurde Singen nach Noten in Bürstadt von Bundeschorleiter Karl-Heinz Schmitt angeboten und von einigen Aktiven gerne angenommen. Zum ersten Mal nach vielen Jahren organisierten einige Sängerinnen und Sänger wieder eine Kappensitzung. Wie auch alle anderen Veranstaltungen war diese gut besucht.

Im März 2006 begannen die Proben für eine geplante Weihnachts-CD. Am 02.04. beteiligte sich der Chor an einem Benefizkonzert für die Opfer der Tschernobyl Katastrophe. Beim Erntedankfest wurde erstmals unsere CD zum Kauf angeboten. Zum 60. Geburtstag des Dirigenten Rainer Desch wurde ein großes Fest in der Halle gefeiert. Beim Kreiswertungssingen in Viernheim konnten wir unseren Titel "Leistungschor des Sängerkreises Bergstraße "verteidigen.

2007 war das Jahr vieler privater Feiern innerhalb des Vereins, die der Chor gesanglich mitgestaltete.
Für 40 Jahre Chorleitertätigkeit wurde unser Dirigent Musikdirektor Rainer Desch, mit einer Veranstaltung in Bürstadt geehrt. Der Nordheimer Chor besuchte im Jahr 2007 wieder die Freunde in Pétfürdö. Neben den üblichen Veranstaltungen wie Kuckucksfest, Kerb und Weihnachtsmarkt war der Verein beim RWE eingeladen, bei den Energietagen mitzuhelfen.

Der Vereinsausflug führte im Jahr 2008 zur Landesgartenschau nach Bingen. Eine besondere Ehre war die Einladung zur Einweihung der neuen Rheinbrücke in Worms zu singen. Nachdem der Verein 85 Jahre lang den Hessischen Hof als sein Vereinsheim betrachtete, mußte der Vorstand den Auszug beschließen, nach dem der Pächter Forderungen stelle, die der Verein nicht akzeptieren konnte. Nach einer kurzen Übergangzeit in der Kultur und Sporthalle konnte der Gesangverein im September den unteren großen Saal des Rathauses beziehen.

Im Juni 2009 gründete der Verein einen Pop-Chor und junger Dirigent, Sebastian Wens, wurde engagiert. Er übernahm dann auch die Leitung des Gemischten Chors. Ebenfalls in diesem Jahr entstand auch wieder eine Theatergruppe innerhalb des Vereins. Im Herbst stellte sich der Popchor erstmals dem Publikum bei der Veranstaltung "Mit allen Sinnen genießen" vor, die bei den Gästen sehr gut ankam. Es war ein Konzert der etwas anderen Art, da in den Pausen zwischen den Gesangsauftritten Weinproben stattfanden und zum Abschluss ein Buffet mit warmen und kalten Spezialitäten bereit stand.

2010 war das Jahr des 25- jährigen Jubiläums der Freundschaft zwischen dem Männerchor Pétfürdö und dem Nordheimer Verein. Miklos Kárpati - Vorstandsmitglied und Sänger wurde während des Besuches schwer krank und verstarb nach drei Wochen im Klinikum Worms. Die Theatergruppe zeigte im Mai erstmals in der Öffentlichkeit ihr Können, zwei Einakter wurden aufgeführt.

Alle Bibliser Chöre planten die Gemeinschaftsveranstaltung "Musikalischer Marktplatz". Gemischter Chor und Popchor waren am 31. Juli 2011 mit ihren Liedern und Songs dort zu hören und halfen auch bei der Bewirtung mit. Schon 2 Wochen später hatte der Popchor einen weiteren Auftritt. Bei dem Jubiläum der Filminsel" in Biblis waren Filmmelodien einstudiert worden. Im Oktober des Jahres wurde ein großes Jubiläumskonzert veranstaltet mit dem Motto "Chorgesang - 150 Jahre lang".

2012 sang der Gemischte Chor erstmals bei der Weihnachtsfeier des VDK Biblis.

2013 wurden beim Kuckucksfest erstmals wieder die Vereinswettspiele ausgetragen. Die Gemeinde beschloss sich nicht mehr an der Feier zum Totensonntag zu beteiligen. Der Gesangverein wird künftig mit Pfarrer Polzer die Feier alleine gestalten.

2014 absolvierte der Verein die üblichen jährlichen Veranstaltungen. Nach dem Umzug der Schulkindbetreuung in den Hessischen Hof wurde die Räume im Alten Rathaus von unserem Verein renoviert und hergerichtet. Am Totensonntag sang der Gemischte Chor in und vor der Kirche um an den Anfang des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren zu erinnern.

Im Juni 2015 besuchte der befreundete Männerchor aus Pétfürdö unseren Chor. Wir konnten die 30jährige Freundschaft beider Vereine feiern. Im März übernahm Raphael Kuhn die Leitung beider Chöre, da Sebastian Wens nach Stuttgart umgezogen war. Die Theatergruppe die Kuckucks haben sich in gegenseitigem Einverständnis vom Gesangverein gelöst und einen eigenen Verein gegründet.

Chronik des Volkschor Vorsitzende und Dirigenten

Vorsitzende:

1924 bis 1929 Josef Thiemermann
1929 bis 1933 Jakob Krämer
1947 bis 1957 Jakob Krämer
1958 bis 1964 Peter Orth
1965 bis 1966 Albert Walter
1966 bis 1969 Wilhelm Milius
1970 bis 1971 Jakob Krämer
1971 bis 1974 Helmut Bauer
1975 bis 1989 Raimund Arnold
1990 bis 1994 Eberhard Lippert
1994 bis 2000 Wilhelm Milius
2000 bis 2012 Renate Weissbrodt

2012 bis heute Irmtraud Arnold

Dirigenten:

1924 bis 1925 Herr Lulay
1925 bis 1926 Herr Schmitt
1926 bis 1933 August Ferber
1947 bis 1955 August Ferber
1956 bis 1959 Herr Herrmann
1960 bis 1967 August Ferber
1967 bis 1971 Elmar Klöckner
1972 bis 1980 Kurt Holdefehr
1980 bis 1990 Joe Weber
1990 Herr Hieronimy
1991 bis 1998 Wilhelm K. Schmitt
1998 bis 2009 Rainer Desch
2009 bis 2015 Sebastian Wens

2015 bis heute Raphael Kuhn